Die Abbauwege von schwefelhaltigen sekundären Pflanzenstoffen wie den Glucosinolaten beeinflussen maßgeblich die gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser Pflanzenmetabolite. Die Arbeitsgruppe QUALITY.2 (ehemalige Nachwuchsgruppe QUALITY.1.JR) beschäftigt sich daher mit der Bildung, Reaktivität, Identifizierung und Funktionalität von insbesondere schwefelhaltigen sekundären Pflanzenstoffen, mit dem Ziel die Abbauwege so zu steuern, dass die präventiven Substanzen bevorzugt entstehen bzw. erhalten werden.
Die FG QUALITY.2 ist eine von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Leibniz Junior Research Group (OPTIGLUP ‒ Optimization of Glucosinolate Degradation Pathways for Increased Quality and Health Benefit of Brassica Products), und beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Optimierung des Abbaus von Glucosinolaten in Brassica Gemüse, zu denen Weißkohl und Brokkoli zählen. Denn diese Pflanzenstoffe sind Vorstufen von vor Krebs schützenden Isothiocyanaten, jedoch entstehen im Gemüse bei der Verarbeitung, sowohl enzymatisch beim Zerkleinern als auch durch thermischen Abbau beim Kochen, oft andere Stoffe, wie z.B. Epithionitrile aus den Glucosinolaten. Ziel der Arbeitsgruppe ist es daher, sowohl vor der Ernte den Anbau, als auch nach der Ernte die Lagerung von Kohl im Hinblick auf den Abbau zu Isothiocyanaten zu optimieren und die Bildung von Epithionitrilen zu reduzieren. Zusätzlich untersuchen wir, wie verschiedene Pflanzeninhaltsstoffe den thermischen Abbau der Glucosinolate und somit auch die Bildung von Folgeprodukten beeinflussen. Zusammen mit Kooperationspartnern erforschen wir, ob neu identifizierte Abbauprodukte ebenfalls gesundheitsförderliche Eigenschaften besitzen.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes InnoWild untersuchen wir zusammen mit unseren Partnern das Potential von gebietsheimischen Wildpflanzen und ihrer bioaktiven sekundären Pflanzenstoffe für die Etablierung klimaangepasster neue Anbausysteme und den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten.