Fragile Lives-Konferenz 2024

Forschung und Praxis auf dem Weg zu „Zero Hunger“ und Frieden

10.10.2024
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Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martina Brockmeier. Foto: D. Lötzer/ISDC
Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martina Brockmeier. Foto: D. Lötzer/ISDC

Am 1. und 2. Oktober 2024 fand in Berlin die von Prof. Tilman Brück vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) initiierte Konferenz „Fragile Lives“ erstmals statt. Die neue, jährliche Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin mit Unterstützung von weiteren Partnerinstitutionen organisiert. Mehr als 170 Teilnehmende aus Wissenschaft und Praxis diskutierten die vernetzten Herausforderungen von Klima, Gender und Konflikten und erörterten evidenzbasierte Interventionen, die zu mehr Resilienz, Frieden und Ernährungssicherheit führen.

Bei der Eröffnung von Fragile Lives 2024 hielten prominente Frauen eindrückliche Reden. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, betonte die wichtige Rolle der Universität bei der Förderung des globalen Diskurses über Frieden und Entwicklung. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, betonte die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit. Deike Potzel vom Auswärtigen Amt erörterte die humanitären Bemühungen zur Krisenprävention und Friedensförderung. Christine Toetzke vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beleuchtete die internationale Dimension der Entwicklungszusammenarbeit und setzte damit einen inklusiven Akzent für die weiteren Diskussionen.

Auf der Konferenz wurden zwei beeindruckende Hauptvorträge gehalten. Agnes Quisumbing vom International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington, DC, hielt die erste Keynote und konzentrierte sich dabei auf die Rolle von Gender bei der Förderung von Resilienz in fragilen Kontexten. Ihre empirische Perspektive lieferte konkrete Empfehlungen zur Verbesserung von Entwicklungsprogrammen. Am zweiten Tag erörterte Ibrahim Elbadawi vom Economic Research Forum in Kairo als ehemaliger sudanesischer Finanzminister die komplexen sozioökonomischen Folgen des Arabischen Frühlings, wobei er die unterschiedlichen Kriegsformen und Wege der Krisenbewältigung in der MENA-Region aufzeigte und Lehren für künftige Friedensbemühungen zog.

Die besondere Stärke der Konferenz lag in ihrem interdisziplinären Fokus auf Mehrfachkrisen. Die Veranstaltung zeigte die Verflechtung von Themen wie den Zusammenhang zwischen Klima und Konflikten und die Wechselwirkung von Konflikten mit Geschlecht, Vertrauen, Landwirtschaft und dem Wohlergehen der Haushalte sowie auf den Verbindungen zwischen Migration, Fragilität, Konflikt und Sicherheit auf. Fragile Lives bietet für Forschende und Praktiker*innen eine Plattform für evidenzbasierte Diskussionen und den Austausch zu rigorosen Maßnahmen, die praktische Lösungen zur Förderung von Ernährungssicherheit, Resilienz, Klimaanpassung und Frieden bieten.

Prof. Dr. Tilman Brück kommentierte: „Die Konferenz „Fragile Lives 2024“ betonte, wie wichtig interdisziplinäre Zusammenarbeit und evidenzbasierte Politikansätze sind. Die Verknüpfung von rigoroser Forschung mit effektiven Lösungen ist entscheidend für die Bewältigung der komplexen Herausforderungen, mit denen wir in fragilen Situationen konfrontiert sind. Frieden und Ernährungssicherheit kann nur durch Zusammenarbeit von Praxis und Wissenschaft erreicht werden.“

Weitere Informationen

Fragile Lives 2024. Foto: D. Lötzer/ISDC