Kohl-leidoskop der Forschung: Erster Gemüsekohl-Feldtag am IGZ

05.09.2024
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Beim IGZ-Gemüsekohlfeldtag präsentierten Forschende Programmbereichs-übergreifend ihre Forschung auf den Versuchsflächen des IGZ
Beim IGZ-Gemüsekohlfeldtag präsentierten Forschende Programmbereichs-übergreifend ihre Forschung auf den Versuchsflächen des IGZ

Am 27. August lud das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) zum ersten Feldtag zum Thema Gemüsekohl ein. Bei strahlendem Sonnenschein erhielten die Teilnehmenden vielfältige Einblicke in die neuesten Forschungsprojekte rund um das Thema Gemüsekohl. Von ernährungsphysiologischen Aspekten bis hin zu nachhaltigen Anbaumethoden – die Bandbreite der Themen regte zu Diskussionen und neuen Ideen an.

In der vergangenen Woche fand der Feldtag am Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) zum Thema Gemüsekohl statt. Die Veranstaltung auf den IGZ-Versuchsflächen zog zahlreiche Teilnehmende an – darunter Kolleg*innen aus der Gartenbauforschung und Fachleute aus regionalen Gartenbauverbänden. Die stellvertretende Direktorin des IGZ, Prof. Monika Schreiner, eröffnete den Feldtag und führte die Anwesenden mit einer kurzen Vorstellung des Forschungsinstituts in das Thema ein.

Die erste Station des Rundgangs widmete sich der ernährungsphysiologischen Bedeutung der nährstoffreichen Pflanzenart Gemüsekohl (Brassica oleracea). Hier stellte Vanda Púčiková das Projekt „SharpGreens“ vor, das die Biodiversität von Kohl in Hinblick auf seine Inhaltsstoffe und den Beitrag zu einer gesunden Ernährung untersucht. Auf dem Demonstrationsfeld mit jeweils 50 verschiedenen Grünkohl- und Blumenkohl-Sorten überzeugten sich die Teilnehmenden von der Vielfalt in Farbe, Form und Geschmack vom „halbohen Moosbacher Winter“ oder der „Lippischen Palme“. Anschließend präsentierte Nicolas Proksch das Projekt „VEGAMIN“, in dem er die Bildung von Aminen in unterschiedlichen Kohlsorten analysiert und das dafür verantwortliche Enzym identifizieren möchte.

Bei der zweiten Station des Rundgangs erläuterte Dr. André Sradnick im Rahmen des Projekts „NEmGem“ die Problematik hoher Lachgas- und Ammoniakemissionen durch Ernterückstände im Gemüsebau und demonstrierte die Probennahme auf dem Feld. Im Projekt wird untersucht, wie diese Emissionen durch das Entfernen und Aufwerten von Weißkohl-Ernterückständen, zum Beispiel durch Kompostierung, Silierung und Vergärung, reduziert werden können. Weiter ging es zu den Herausforderungen der konservierenden Bodenbearbeitung im ökologischen Gemüsebau, die von Katia Heistermann vorgestellt wurden. Im Projekt „BioStripPlant“ testet sie unter anderem den Einsatz von Roggen als in-situ-Mulch und Erdklee als Lebendmulch im ökologischen Weißkohlanbau.

Die vierte Station des Rundgangs konzentrierte sich auf die Interaktion zwischen Pflanzen und Insekten. Dr. Rebekka Sontowski präsentierte ihre Forschung zu nachhaltigen Strategien zur Bekämpfung der Kohlfliege in Ölraps. Anschließend beleuchtete Axel Touw die Auswirkungen verschiedener Bodentypen und Recyclingdünger auf Bestäuber und Schädlinge im Weißen Senf, die im Rahmen des „Green-Cycle“-Projekts analysiert werden.

Zum Abschluss des Feldtages konnten sich die Teilnehmenden bei einem Glas frisch zubereitetem Brokkoli-Smoothie weiter austauschen und neue Kooperationsmöglichkeiten ausloten.

Der erste IGZ-Feldtag zum Thema Gemüsekohl war für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung. Die vorgestellten Projekte stießen auf großes Interesse und führten zu lebhaften Diskussionen. Wir freuen uns bereits jetzt, die Veranstaltungsreihe im kommenden Jahr fortzusetzen.