Einfluss von Plasma auf Radies-Saatgut

Erstmalige Kooperation der Leibniz-Institute IGZ und INP

27.02.2024
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Die Forscherinnen bei der Datenaufnahme der Radies-Kulturen am IGZ Foto: IGZ/S. Münzel
Die Forscherinnen bei der Datenaufnahme der Radies-Kulturen am IGZ Foto: IGZ/S. Münzel

Am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) testen Dr. Sandra Münzel (Forschungsgruppe Anbausysteme Feld) und die Praktikantin Lina Krause die Anwendung von plasmabasierten Behandlungssystemen bei Gemüsekulturen. Sie greifen dabei auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Biologinnen Dr. Henrike Brust und Dr. Nicola Wannicke am Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP), Abteilung Plasmabiotechnik, zurück. Mit diesen Arbeiten ist der Grundstein für weitere Kooperationen der beiden Leibniz-Institute gelegt

Die Behandlung von Pflanzensamen vor der Aussaat zielt darauf ab, mikrobielle Belastungen auf der Samenschale zu reduzieren, aber auch die Keimung der Samen sowie die Entwicklung und das Wachstum der Pflanzen anzuregen.  Am INP wird untersucht, ob Plasmabehandlungen eine Anpassung der Pflanzen an Stress und die Pflanzengesundheit verbessern kann. Im europäischen Raum gibt es bereits einige kleine Firmen, die Plasmaverfahren zur Saatguthygiene anbieten.

Erste Anwendungen der Plasmabehandlung bei Gemüsekulturen wurden am INP durchgeführt und die Methode am Saatgut von Radies (Raphanus sativus L.) der Kultur „Rudi“ am IGZ erprobt. Dazu wurde ein Versuchsaufbau unter Verwendung von Wurzelkästen, sogenannten Rhizotronen, erarbeitet. Diese seitlich einsehbaren Kästen ermöglichen es, neben der oberirdischen Biomasse auch das Wurzelsystem der Pflanzen einzusehen. Im Rahmen der Untersuchungen wurden Wachstumsparameter wie Länge, Frisch- und Trockengewichte von Wurzel, Knolle und Spross, Anzahl der Blätter und Durchmesser der Knollen erfasst.

Aktuell werden die Daten für eine erste gemeinsame Publikation ausgewertet. Dies soll die Basis für weitere Kooperationen zwischen den beiden Leibniz-Instituten bilden. In zukünftigen Arbeiten wird der Versuchsaufbau mittels Rhizotronen weitergeführt.