Zwischen KI und Nachhaltigkeit: IGZ-Nachwuchsforscher bei der Lindauer Nobelpreisträgertagung für Chemie 2025
Unter ihnen war auch Nicolas Proksch, Doktorand in der Forschungsgruppe „Management bioaktiver Inhaltsstoffe“ am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ). Seine Teilnahme wurde durch die Unterstützung von Prof. Franziska Hanschen (IGZ, TU Berlin), Prof. Sascha Rohn (TU Berlin), des Instituts sowie der Leibniz-Gemeinschaft ermöglicht.
Das wissenschaftliche Programm bot ein breites Spektrum an Forschungsthemen der Nobelpreisträger*innen – von den Grundlagen und neuesten Entwicklungen der KI-gestützten Strukturvorhersage von Proteinen mittels AlphaFold (Dr. John Jumper, Google DeepMind, Nobelpreis 2024 in Chemie für die Stukturvorhersage von Proteinen), über die Entdeckung und Anwendung von Quantum Dots (Prof Dr. Moungi G. Bawendi, MIT, Nobelpreis für Chemie 2023 für die Entdeckung und Synthese von Quantum Dots), bis hin zur Photoredoxkatalyse (Prof. Dr. Sir David W. C. MacMillan, Princeton University, Nobelpreis in Chemie 2021 für die Entwicklung asymmetrischer Organokatalyse). Besonders beeindruckend war der Vortrag von Prof. Stefan W. Hell (Nobelpreis in Chemie 2014 für die Entwicklung hochauflösender Fluoreszenzmikroskopie), der neueste Fortschritte in der Fluoreszenzmikroskopie vorstellte, mit denen sich Strukturveränderungen von Proteinen in Echtzeit verfolgen lassen.
Neben den Vorträgen boten Formate wie „Laureate Lunches“, „Science Walks“ und „Agora Talks“ Raum für den persönlichen Austausch. In kleinen Gruppen konnten Nachwuchsforschende mit den Nobelpreisträger*innen über wissenschaftliche Ansätze, Karrierewege und den Einfluss globaler Entwicklungen auf die Forschung diskutieren.
„Die Atmosphäre war unglaublich inspirierend – der direkte Austausch mit Forschenden, die unsere Disziplin geprägt haben, hat mich nachhaltig beeindruckt. Es war bemerkenswert, wie offen alle Teilnehmenden waren und wie leicht neue Kontakte geknüpft wurden.“, berichtet Nicolas Proksch.
Hintergrund: Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen
Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 dienen die Lindauer Nobelpreisträgertagungen als weltweit anerkanntes Forum für den interdisziplinären Austausch zwischen Nobelpreisträgern und jungen Wissenschaftler*innen. Die Tagungen finden jährlich in Lindau am Bodensee statt und wechseln dabei zwischen den Disziplinen Chemie, Physik und Physiologie/Medizin. Ziel ist es, den Dialog zwischen verschiedenen Generationen, Kulturen und Disziplinen zu fördern und den internationalen wissenschaftlichen Austausch zu stärken.