Better World Award 2025 für Valeriya Denisova: Forschung zu Algenkultivierung in Brandenburg

30.10.2025
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Am 23. Oktober erhielt Valeriya Denisova (2. von rechts) den Better World Award überreicht von Kerstin Kosanke (LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH), Prof. Dieter Wagner (Universitätsgesellschaft Potsdam e.V.) und Hans-Henning von Grünberg (Universität Potsdam).
Am 23. Oktober erhielt Valeriya Denisova (2. von rechts) den Better World Award überreicht von Kerstin Kosanke (LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH), Prof. Dieter Wagner (Universitätsgesellschaft Potsdam e.V.) und Hans-Henning von Grünberg (Universität Potsdam).

Für ihre im Rahmen des Forschungsverbunds „food4future – Nahrung der Zukunft“ am IGZ entstandene Masterarbeit ist Valeriya Denisova mit dem Better World Award 2025 der Universität Potsdam ausgezeichnet worden. Die Arbeit untersucht, wie die essbare Makroalge Ulva compressa ressourcenschonend in salzhaltigem Solewasser im Binnenland kultiviert werden kann – und zeigt damit einen innovativen Ansatz für nachhaltige Ernährungssysteme.

Der mit 3.333 € dotierte Preis wird gemeinsam von der Universität, der Universitätsgesellschaft Potsdam e.V. und der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH vergeben. Ausgezeichnet werden Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftler*innen Forschungsarbeiten mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz und Potenzial für eine nachhaltige Transformation.

In ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Evaluation of the nutritional value and in vitro protein digestibility of Ulva compressa cultivated in a brine-based system“ gelang es der Ernährungswissenschaftlerin, die auch als „Meersalat“ bezeichnete Grünalge erfolgreich in salzhaltiger Sole aus Brandenburg zu kultivieren – ohne Süßwasser und unabhängig von maritimen Standorten. Diese Kultivierungsform benötigt weder Ackerböden noch große Flächen und eröffnet damit neue Möglichkeiten für die nachhaltige Lebensmittelproduktion in Regionen ohne Zugang zum Meer.

Die analysierte Algenbiomasse zeigt ein ernährungsphysiologisch interessantes Profil: Sie enthält relevante Gehalte an Protein, Polysaccharide und Carotinoide. Zudem ist ihr Aminosäureprofil mit dem von Soja vergleichbar – insgesamt weist die Alge einen etwas geringeren Proteingehalt, jedoch einen höheren Anteil an Ballaststoffen und Antioxidantien auf.

Die Ergebnisse zeigen, wie alternative Nahrungsquellen zur Ernährungssicherung beitragen können – ein zentrales Ziel von food4future. Das Projekt erprobt Wege, Lebensmittel künftig unabhängig von fruchtbaren Böden und Süßwasser in urbaner Umgebung herzustellen. Die erfolgreiche Indoor-Kultivierung von Makroalgen ist dabei ein wichtiger Proof of Concept.

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