Nachhaltiger Umbau für eine resiliente Forschung

27.05.2025
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Zu den umfangreichen Maßnahmen gehörten die neue	Dacheindeckung und ein Lüftungssystem für zwei der IGZ-Gewächshäuser mit einer Gesamtdachfläche von etwa 2300 qm. Foto: IGZ
Zu den umfangreichen Maßnahmen gehörten die neue Dacheindeckung und ein Lüftungssystem für zwei der IGZ-Gewächshäuser mit einer Gesamtdachfläche von etwa 2300 qm. Foto: IGZ

Mit Unterstützung des Landes Brandenburg hat das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) umfangreiche Maßnahmen zur energetischen Sanierung und zur Reduzierung des Energieverbrauchs erfolgreich umgesetzt. Die Investitionen in Technik, Gebäude und Steuerungssysteme tragen nicht nur zur Nachhaltigkeit bei, sondern sichern auch langfristig die Forschungsinfrastruktur.

Forschung braucht zuverlässige, energieeffiziente Infrastrukturen – besonders an einem Institut wie dem IGZ, das pflanzenbasierte Systeme für einen nachhaltigen Gartenbau erforscht. Um für steigende Energiepreise und die Herausforderungen des Klimawandels besser gewappnet zu sein, wurde am IGZ im vergangenen Jahr ein breit angelegtes Maßnahmenpaket umgesetzt. Im Zentrum standen dabei Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an der technischen Infrastruktur – insbesondere an Gewächshäusern, Klimakammern, Kühltechnik und der Energieversorgung. Möglich wurde dies durch eine Förderung in Höhe von rund 4 Millionen Euro, die das IGZ im Rahmen des Programms zur „Stärkung der Energieresilienz und Sicherstellung des Forschungsbetriebes der außeruniversitären Forschungseinrichtungen“ des Landes Brandenburg erhalten hat.

Bei einer Mitarbeitenden-Führung informierte Infrastrukturbetrieb-Leiter Thomas Runge über die zahlreichen Neuerungen. Verwaltungsleiter Markus Randig würdigte bei dieser Gelegenheit das Engagement bei der Umsetzung des Investitionsvorhabens: „Dieses Projekt war nicht nur in seiner Größenordnung eine Herausforderung – auch die parallele Aufrechterhaltung des Forschungsbetriebs erforderte von allen Beteiligten ein hohes Maß an Koordination und Flexibilität.“ Er bedankte sich insbesondere bei Thomas Runge, Torsten Krüger (Beschaffung)und Rainer Franke (Leiter Finanzen) und ihren jeweiligen Teams für ihren großen Einsatz.

Investitionen in moderne Infrastruktur
Herzstück der Maßnahmen war die energetische Modernisierung der Gewächshäuser und Klimakammern. So wurden beispielsweise 16 Kabinen im Kabinengewächshaus mit LED-Leuchten ausgestattet, die nicht nur eine bessere Lichtqualität für Pflanzen bieten, sondern auch eine erhebliche Stromersparnis ermöglichen. Auch die Umrüstung und der Ersatz veralteter Klimaschränke und -kammern mit energieeffizienter LED-Technik und umweltfreundlicherem Kältemittel trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Gleichzeitig wird so die Betriebssicherheit erhöht – ein wichtiger Faktor für die kontinuierliche Forschung am IGZ.

Die Steuerungstechnik der Gewächshäuser wurde grundlegend erneuert. Durch moderne Hard- und Softwarelösungen lassen sich Temperatur, Licht und Luftfeuchte nun noch präziser und ressourcenschonender regeln. Hinzu kommt der Austausch defekter Vegetationsheizungen, die nun gezielt dort Wärme bereitstellen, wo Pflanzen sie benötigen – ohne das gesamte Gewächshaus zu beheizen.

Ein weiterer zentraler Baustein war die Sanierung von Dach- und Fassadenflächen sowie die Installation einer Photovoltaikanlage mit einer Maximalleistung von 50 kWp auf dem neuen Dach des Heizhaus- und Werkstattgebäudes. Neue Fenster, Außenwanddämmung und eine verbesserte Dachdämmung reduzieren Wärmeverluste deutlich.

Im Bereich der Gewächshäuser wurde das Dach auf einer Fläche von rund 2.300 m² komplett erneuert. Die bisherige Einfachverglasung wurde durch moderne Acryl-Doppelstegplatten mit hochtechnologischen Eigenschaften ersetzt und neue Energieschirme helfen zusätzlich, den Wärmeverlust zu minimieren.

Stärkung der Forschung unter kontrollierten Bedingungen
Durch die Kombination technischer und baulicher Maßnahmen kann das IGZ seine Forschung im Bereich ressourcenschonender Pflanzenproduktion unter klimatisierten Bedingungen weiter ausbauen. Gleichzeitig wird das Institut unabhängiger von externen Energiepreisschwankungen.

Thomas Runge betonte bei der Führung durch die modernisierten Gebäude: „Für ein Forschungsinstitut wie das IGZ ist eine zuverlässige und energieeffiziente Infrastruktur keine Nebensache, sondern essenziell. Die neuen Systeme helfen uns nicht nur, Kosten zu senken, sondern auch unsere wissenschaftlichen Fragestellungen noch präziser zu bearbeiten.“

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