U-Cycle: Was wir von der Raumfahrt für die Erde lernen können

14.11.2024
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Kann die Raumfahrt uns dabei helfen, nachhaltige Nährstoffkreisläufe auch auf der Erde umzusetzen? Mit dem Projekt U-Cycle, einem gemeinsamen Projekt des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), soll genau das erforscht werden. Im Fokus steht dabei ein innovativer Recyclingdünger, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde und aus menschlichem Urin gewonnen wird. Dieser Dünger, bekannt als C.R.O.P.® (Combined Regenerative Organic Food Production), wurde ursprünglich für die Weltraumernährung konzipiert und erfolgreich auf seine Sicherheit getestet. Nun wird untersucht, wie er als umweltfreundliche Lösung für nachhaltige Nährstoffkreisläufe in heimischen Gärten eingesetzt werden kann.

Im Rahmen von U-Cycle, das von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, wird der C.R.O.P.®-Dünger in Hobbygärten in ganz Deutschland erprobt. Ziel ist es, seine Wirkung auf das Pflanzenwachstum zu bewerten sowie mögliche Hemmnisse und Chancen für eine breitere Marktakzeptanz zu identifizieren. Nach der ersten von zwei Gartensaisons gibt es bereits wertvolle Erkenntnisse: In rund 80 % der 61 untersuchten Gärten fehlt es an mineralischem Stickstoff, der für das Pflanzenwachstum essenziell ist. Hier bietet der C.R.O.P.®-Dünger eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Stickstoffdüngern – besonders attraktiv für Gärtner*innen, die auf organische Dünger setzen möchten, ohne auf Reststoffe aus der Massentierhaltung zurückzugreifen. Die ersten Daten zeigen zudem, dass der Recyclingdünger eine vergleichbare Wirkung auf das Pflanzenwachstum hat wie herkömmliche stickstoffhaltige Mineraldünger.

In Kürze haben interessierte Hobbygärtner*innen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich für die zweite Saison des Projekts anzumelden. Anfragen und Vormerkungen für eine Teilnahme können bereits jetzt per E-Mail an u-cycle@igzev.de gesendet werden.